Forschung „talking salmon“

Forschung „talking salmon“

Vergleichende Forschungen zu narrativer Qualität, sozialer Wirkung und ethischer Entfaltungskraft von Salmoniden (Lachsartigen) im künstlerisch-medialen Kontext. Feldstudien zur Genese neuer Narrative und nicht-dualistischer Verständigungsweisen im Anthropozän.

# Forschungsfrage: Inwieweit kann es gelingen, anhand wandernder lachsartiger Fische, die weltweit seit Jahrtausenden eine natürliche Verbindung zwischen Meer, Fluss und Wald darstellen, genre- und medienübergreifende Geschichten des Gelingens zu erzählen, die die Mensch-Natur-Grenze überwinden und ein neues „großes Gespräch“ zwischen den Lebewesen in Gang setzen?

# Abstract: Im Kern geht es darum, anhand eines konkreten Beispiels empathische, lebendige und bildstarke Geschichten erzählen zu können – und das in ganz verschiedenen Ländern, medienübergreifend und bestenfalls mit Bezug zu Meer und Land. Geeignete Protagonisten sind lachsartige Fische. Sie sind überall seit langer Zeit präsent, schaffen die Verbindung zwischen Meer, Fluss und Wald und haben obendrein den Aspekt der Massentierhaltung durch die Zucht. Indigene Traditionen sind hier sehr wichtig und schaffen das Wichtigste, das wir in den Wissenschaften gerade diskutieren: das Aufbrechen der Mensch-Natur-Grenze durch neue Geschichten. Aus diesen ganzen Bausteinen lässt sich eine Menge entwickeln basierend auf gezielter medienethnografischer Feldforschung zur Frage, welche Narrative und Geschichten rund um die Lachsartigen genau erzählt werden.

# Start 8.5.2024, zunächst laufend für zwei Jahre

# Partner: OKEANOS – Stiftung für das Meer (Darmstadt)

# Orte: Haida Gwai/Kanada, Modau/BRD, Graz/Österreich, Moen/Dänemark, River Teno/Sapmi, Lachszucht/Norwegen

Methoden und Quellen

# Lehr-Forschung; Leitfadeninterviews mit Journalist:innen, Dozent:innen und Forscher:innen aus verschiedenen Ländern und Kulturen

# Medienethnografische Tagebücher aus Feldstudien (v.a. Projekt „Sami-Storys“ zu indigenen Klima-Narrativen in Lappland) zu Fallbeispielen für partiell biozentrische und/oder holistische Kommunikationswelten (z.B. Ökologischer Buddhismus, Wildnis-Pädagogik-Ausbildung, Panpsychische Weiterbildung zu Flüssen, Jahresgruppe „Achtsamkeit und Natur“)

# Gedichte, Texte und experimentelle Beiträge (v.a. von Studierenden, auch eigene), die im Rahmen von Freiluft-Schreibwerkstätten in der Lehre sowie literarischen Prozessen entstehen

Mögliche Produkte

  • Organisation einer Konferenz zu indigenem Wissen und Meeren
  • Wissenschaftliche Artikel, Vorträge, Filme
  • Verfassen einer Reportage (multimedial oder print) zu einem Lachs, der im Meer lebt und in den Fluss aufsteigt; Bildstrecken, Filme
  • Entwicklung eines „Serious Game“ zur Thematik
  • (Schul)-Wanderungen an Küste/Flüssen mit Text/Bilderbuch zur Reise des Lachses, der Meerforelle => Entwicklung von meeres-/umweltpädagogischen Materialien für Schulen
  • Thematik als ein Baustein eines MOOC zum Meeresjournalismus (engl + dt
  • Auch ein MOOC zum Flussjournalismus ist denkbar